Erstellt von Gerd-Thomas Hegemann | |   2020

Freigewässertraining am Fühlinger See

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen - das ist eine alte Weisheit. Für den TSC bedeutete das, dass er sein Freitagstraining vom Nizzabad als kreative und konstruktive Maßnahme zum Umgang mit den Corona-Einschränkungen an den Fühlinger See in Köln verlegte und es als Freigewässer-Training durchführte.

Das Nizzabad ist, wie derzeit noch viele Hallenbäder in NRW, geschlossen, und wann und unter welchen Voraussetzungen sie wieder öffnen dürfen, ist leider immer noch ungewiss - auch wenn sich ganz aktuell weitere Lockerungen abzeichnen. 

Eigentlich war das Freigewässertraining in Köln schon für den 5. Juni geplant, doch wegen des grottenschlechten Wetters an dem Tag musste die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Aber am 12. Juni 2020 war es bei herrlichem Sommerwetter und knapp 30° Luft- und etwa 20° Wasseroberflächentemperatur dann endlich so weit: Es war das erste Schwimm- und Schnorcheltraining des TSC seit drei Monaten! Etwa 20 TSC'ler waren anwesend und hielten den noch vorgeschriebenen, erforderlichen Abstand zueinander. Ca. 15 von ihnen wagten den Sprung in den See (natürlich mit Neopren), und etwa fünf waren als (Elterntaxi-)Fahrer oder nur neugierig zum Zuschauen gekommen, unter Letzteren der Verfasser dieser Zeilen.

Ursprünglich sollten mehrere Trainingsarten wie Laufen, Inlinern, Radfahren und natürlich Schwimmen und Schnorcheln angeboten werden, aber aufgrund des warmen Wetters entschieden sich alle für den direkten Wasserkontakt.

Die meisten Teilnehmer waren Kinder und Jugendliche, wodurch Olaf besonders gefordert war, die Gruppen den anwesenden Ausbildern (Olaf, Heiko, Matthias, Frederik und Robert) bzw. den teilnehmenden Erwachsenen je nach Leistungsstand zuzuteilen, um eine verantwortbare Aufsicht in Sicherheit zu gewährleisten.

Gegen 19.30 Uhr wurde es "ernst": Alle waren mit Neopren und ABC-Ausrüstung versehen und begannen, vom Einstieg an Parkplatz 1, zunächst den See in nordwestlicher Richtung zu durchschnorcheln. Das war der erste "Leistungsteil" des Trainings.

Dann wurde es etwas gemütlicher, und der Teil des "Fische-Guckens" im Flachwasser begann, welcher etwa eine halbe Stunde dauerte. Dass den Kindern und Jugendlichen dabei nicht kalt wurde, lag natürlich einerseits an den sommerlichen Temperaturen und ihrem Neopren-Kälteschutz, aber sicher auch an den Unterwasser-Lebewesen, die die Ausbilder ihnen zu zeigen vermochten und für die sie großes Interesse zeigten. Darunter waren kleine Barsche und Rotfedern sowie Schnecken und Krebse. Diese waren sicher nicht so spektakulär wie in der Unterwasserwelt des Roten Meeres, aber dafür auch nicht so weit weg, nicht so teuer und ohne Flugzeug, sondern schnell auf dem kurzen Landweg erreichbar - und für die noch nicht so tauchverwöhnten Kinder und Jugendlichen sicher ein Highlight in ihrer beginnenden Taucherkarriere. Immerhin war da viel mehr zu sehen als nur die Kacheln des Nizzabades.

Auch den zweiten Teil der Trainingseinheit, das Zurückschwimmen, meisterten alle Teilnehmer souverän, so dass das erste Freigewässer-Training des TSC in Corona-Zeiten nach etwa einer Stunde beendet war und als durchaus gelungen angesehen werden kann.

Den aktiv teilnehmenden Ausbildern ist unbedingt für ihren Einsatz für die wichtige Zielgruppe "unserer" Kinder und Jugendlichen zu danken, fördern sie doch durch ihre Anleitung zur Begeisterung für die Unterwasserwelt die Einsicht in die Notwendigkeit ihres Schutzes. Das kann z.B. im Fühlinger See beginnen und letztendlich vielleicht auch langfristig bis zum Great Barrier Reef reichen.

Darüber hinaus sorgt diese engagierte und motivierende Jugendarbeit des TSC und seiner darin aktiven Ausbilder auch dafür, dass hoffentlich immer genug "Taucher-Nachwuchs" im Verein vorhanden ist - ein langfristig zweifellos unverzichtbares "Lebens-Mittel" des TSC.

Wir leben, wie ihr alle aus den Medien wisst, in - bezogen auf die Corona-Pandemie - sehr dynamischen Zeiten, in denen sich auch kurzfristig neue Änderungen, Lockerungen und neue (alte) Möglichkeiten ergeben können. Bitte achtet daher auf entsprechende Vereins-Infos.