SK Tauchsicherheit und Rettung oder Tauchen, Sonne und ein Riesenlernspaß
ein Bericht von Sarah.
Sechs fleißige Tauchschüler trafen sich am Abtauch-Wochenende, um nicht „nur“ das herrliche Wetter am Fühlinger See, die feurige Gulaschsuppe und das bunte Zebra-Apfel-Pflaumen-Kuchenbuffet zu genießen. Sie wollten etwas lernen, um Notfälle unter Wasser durch Taucherkrankheiten, Panikattacken oder andere widrige Umstände sicher zu meistern. So startete der 1. vom TSC Langenberg selbstständig durchgeführte TSR-Kurs.
Dazu begann das Wochenende am Samstagmorgen im Haus Meyberg mit einigen gut ausgearbeiteten Theoriestunden. Unser frisch gebackener TL* referierte über Dekompressionskrankheiten, Taucherflöhe, Verletzungen am Ohr, AGE (arterielle Gasembolie) u.v.m. Eine unserer Ärztinnen zeigte in einem Erste-Hilfe-Kurs wie der Einsatz des Sauerstoffkoffers richtig funktioniert. Alle Kursteilnehmer machten sich daran, die Gummipuppe mit Beatmung und Herz-Druck-Massage am Leben zu erhalten. Dabei verlor sie zwar einen Arm, aber was ist das schon, wenn dafür Atmung und Herz funktionieren?
Nach erfolgreicher Wiederbelebung sorgten wir mit einer großen Pizza für unsere eigene Rettung. Dies stellte unseren Kursleiter, der nach der Mittagspause mit seinem Vortrag dran war, vor die undankbare Aufgabe, den nun ziemlich müden Haufen wieder fit zu bekommen. Auf scheinbar alles vorbereitet, zauberte er jedoch ein Tau herbei und ließ uns einen kleinen Seiltanz aufführen, um wieder wach zu werden.
Nachdem wir so alles Theoretische verinnerlicht hatten, ging es zum See, um beim 1. Tauchgang zu zeigen, dass wir nun gute Helfer in der Not sind.
Naja... theoretisch...
Praktisch war es doch etwas chaotischer. So wurde schon vor dem Tauchgang die Kopfhaube zum Trocki vermisst. Glücklicher konnte auf den Nasstauchanzug mit Kapuze umgestiegen werden. Unter Wasser ging es dann mit realen Problemen, wie losen Flossen und zu viel Blei weiter, so dass der an Atemnot leidende und langsam das Bewusstsein verlierende Tauchlehrer schlichtweg übersehen wurde.
In anderen Tauchgruppen wurden Wadenkrämpfe erfolgreich behandelt und generell wechselten Oktopusse und Hauptatemregler zahlreich den Besitzer, was sehr gut die Vor- und Nachteile der verschiedenen Konfigurationen anhand unterschiedlichster Verschlauchungsgewirre zeigte.
Am Sonntag wurden diese Übungen weiter vertieft und auch das korrekte Setzen einer Boje wurde gezeigt und mehr oder weniger erfolgreich von den Schülern erprobt. Ich glaube, wir haben zumindest keinen Fehler ausgelassen, den man dabei machen kann, was wieder einmal zeigt, wie wichtig das Üben solcher Dinge ist.
Nach gemeinsamer Stärkung mit Allen, die zum Abtauchen erschienen sind, folgte der praktische Teil zum Bergen einer bewusstlosen Person aus dem Wasser. Hier ist die richtige Technik das alles Entscheidende. Da man sich diese im Fall der Fälle bestimmt nicht selber herleiten kann, ist es so wichtig, so einen Kurs einmal zu machen. Selbst wenn man sich dann nur noch an die Hälfte der richtigen Handgriffe erinnert, so sollte dies dennoch die Chance, jemanden schnell und sicher über eine Leiter, in ein Boot oder mit einem dicken Seil aus dem Wasser zu bergen, beträchtlich erhöhen.
Dies alles zerrte an den Kräften, dennoch machten wir uns zum 3. Tauchgang bereit. Hier stand das Bergen eines bewusstlos auf dem Grund liegenden Tauchers auf dem Programm.
Erschöpft und etwas ausgekühlt haben wir somit den 1. TSR-Kurs des TSC Langenberg erfolgreich zum Ende geführt. Es war ein langes Wochenende, aber auf jeden Fall der mit Abstand lehrreichste und spannendste Kurs, den ich bisher gemacht habe. Ich kann es nur wirklich JEDEM empfehlen, all diese Dinge, die man hoffentlich niemals im Ernstfall braucht, einmal auszuprobieren. Es verleiht ein großes Maß an Sicherheit, wenn man nicht nur so vor sich hertauchen kann, sondern weiß, wie man im Notfall das Richtige tut.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen noch unendlich viele unfallfreie Tauchgänge,
Eure Sarah