Dieses gilt vor allem für das Rheinland, in dem sich die Druckkammern in Aachen und Düsseldorf entsprechend abstimmen, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Zudem gebe es in der Belegschaft seiner Druckkammer in Aachen eine hohe Zahl von Tauchern, die überaus motiviert seien, im Bereitschaftsdienst bei einem Tauchunfall zu helfen.
Zudem gebe es für den Landesteil Westfalen Vorbereitungen, um auch dort die Versorgung sicherzustellen. Dort sind Kliniken in Gelsenkirchen und Dortmund im Gespräch, für die die Vorbereitungen unterschiedlich weit fortgeschritten sind – in Gelsenkirchen ist man weiter als in Dortmund. Angeblich ist für Gelsenkirchen die Druckkammer bereits bestellt und das Personal eingestellt.
Allerdings muss man feststellen, dass Gelsenkirchen und Dortmund zwar administrativ zum Landesteil Westfalen gehören, aber doch tatsächlich sehr nahe am Rheinland liegen. Standorte in Paderborn, Detmold, Lüdenscheid, Brilon, Arnsberg oder Siegen wären da vielleicht eher hilfreich, wenn in Messinghausen ein Tauchunfall passiert… Auf diese Standortproblematik wies auch die „Außenstelle Ostwestfalen-Lippe der Tauchmedizin“ in persona des höchst kompetenten Prof. Dr. Dietrich Paravicini aus Bielefeld hin.
Die geplanten Standorte in Dortmund und Gelsenkirchen deuten darauf hin, dass es bei der Druckkammerversorgung eher um CO-Vergiftungsopfer nach Bränden, in Shisha-Bars oder defekten Gasthermen geht als um Tauchunfälle. Dieses ist aber auch verständlich, da diese eben in dicht besiedelten Gebieten häufiger vorkommen als die glücklicherweise geringe Zahl an Deko-Tauchunfällen in den Talsperren des Sauerlandes.
Und wenn wir mittelfristig tatsächlich dahin kommen sollten, in NRW vier Druckkammern zu haben, die rund um die Uhr einsatzbereit sind, darf das als ein großer Fortschritt im Hinblick auf die Tauchsicherheit gewertet werden. Mit einem Hubschrauber ist eine von ihnen sicher schnell erreichbar. Und zu den Zeiten, in denen wir tauchen, sind in aller Regel die Wetterverhältnisse so, dass Hubschrauber auch tatsächlich fliegen können – anders als in dem eingangs geschilderten Fall aus Wuppertal.
Welchen Anteil an diesem Erfolg die Initiative des TSC Langenberg e.V. bzw. die daraus hervorgegangene IG HBO NRW unter Leitung von Kalli Schmitz hat – oder ob das aufgrund anderer Entscheidungsträger geschehen ist, lässt sich nicht zweifelsfrei quantifizieren. Dr. Ulli Siekmann teilte jedenfalls auf meine entsprechende Nachfrage mit, es habe eine große Zahl von „Nadelstichen“ gegeben, von denen die Bemühungen der IG einige wichtige seien, die das NRW-Gesundheitsministerium unter Zugzwang gesetzt und die letztlich zu diesem bisherigen Teilerfolg geführt haben.
Wir klopfen uns daher auf die Schulter – aber nur zurückhaltend! Es ist ein Teilerfolg, an dem wir als TSC einen gewissen Anteil hatten, ohne uns zu überschätzen…
Inzwischen scheint es neue Schwierigkeiten durch die Kündigung entsprechender Verträge seitens der Krankenkassen zu geben. Sobald ich Näheres weiß – und das verstanden habe, werde ich hier berichten.
gth