Erstellt von Gerd-Thomas | |   Tauchberichte

Weihnachtstauchen 2014

Ein Bericht von Gerd-Thomas mit Fotos von Michael und Kees

Wie in jedem Jahr, hatte der TSC auch in diesem Jahr am letzten Trainingstermin des Jahres wieder zum Weihnachtstauchen aufgerufen.

Traditionell kommen dabei alle interessierten Taucher mit ihren Tauchgeräten ins Nizzabad, um ihre Routine mit den Tauchgeräten auch in der freigewässer-taucharmen, kalten Jahreszeit zu bewahren, Übungen zu absolvieren, den tauchenden Nikolaus zu erleben, unter Wasser zu spielen oder einfach bei Weihnachtsmusik taucherisch Spaß zu haben.

Sensation: Helmtauchen

In diesem Jahr gab es jedoch etwas ganz Besonderes, nie Dagewesenes, wirklich Sensationelles, denn die engagierten Vertreter unseres Vereins der Tauchturmcrew auf der „boot“ hatten im Januar dort den Helmtaucher Kees de Jonge aus dem niederländischen Helmond kennengelernt, die sich daraus ergebenden Chancen für unseren Verein schnell erkannt  und mit ihm bereits damals vereinbart, dass er mit seinen Helmtauchausrüstungen zu unserem diesjährigen Weihnachtstauchen kommen sollte, um den TSC-Mitgliedern die Möglichkeit zu bieten, einmal mit einem Taucherhelm zu tauchen.

Helmtauchen - das mutet ziemlich archaisch an und erinnert an die Anfänge des Tauchens, hat also mit der modernen Sporttaucherei nicht viel gemeinsam. Es wird heute aber noch in der Berufstaucherei angewandt. Der Taucher trägt dabei keine Flossen, sondern bewegt sich aufrecht gehend unter Wasser fort. Auch eine Maske ist nicht nötig, denn im gesamten Helm befindet sich Druckluft, so dass man durch die drei Fensteröffnungen nach außen sehen kann, wenn auch noch mehr eingeschränkt als durch unsere normalen Masken.

Die Luftversorgung geschieht durch einen Schlauch, der den Helm mit der Oberfläche verbindet. Die Luft stammt entweder aus einer Pressluftflasche mit einem speziellen Druckminderer oder – noch ursprünglicher – durch zwei manuell zu bedienende Zylinder, die durch Pumpen Luft durch den Verbindungsschlauch und somit in den Helm gelangen ließen. Da durften die beiden „Pumper“ nur nicht müde werden…

Durch die Luftfüllung des gesamten Helms, der an der Oberfläche 24 kg wiegt, drückt er den Taucher unter Wasser nur noch mit 4 kg nach unten. Die Verwendung eines Atemreglers ist ebenfalls nicht nötig, sondern es wird die Luft geatmet, die sich im Helm befindet. Überschüssige Luft entweicht einfach nach unten aus dem Helm. Der Druckausgleich ist nicht so ganz einfach: wer es nicht durch Schlucken hinbekam, musste mit „schlanken Fingern“ von unten durch den Helm an die Nase greifen.

Eine gewisse Herausforderung stellten der Ab- und der Wiederaufstieg dar, denn man hatte ja keine Flossen, um sich fortzubewegen, sondern bediente sich eines Seiles, welches vom Beckenrand nach unten führte und an dem man sich hinablassen und wieder nach oben ziehen konnte.

Kees de Jonge hat alle Taucher professionell, sicher und umfassend eingewiesen und auf mögliche Gefahren hingewiesen. Diese könnten sich z.B. dadurch ergeben, dass man nicht mehr senkrecht steht und dann nach vorne oder hinten fällt. Oder, bei einer Übung, in der man den Helm unter Wasser einmal abnimmt, ihn nicht senkrecht nach oben, sondern zu weit nach vorne hält. Aber durch die qualifizierte Einweisung und Robert und Jörg als aufmerksame Sicherungstaucher hat es keinen Zwischenfall gegeben.

Insgesamt konnten an dem Abend etwa 30 Mitglieder des TSC diese besondere Art des Tauchens einmal ausprobieren. Ein wenig geärgert haben sich vermutlich alle, die den Hinweis auf eine „Überraschung“ in der Veranstaltungsankündigung nicht ernst genommen hatten…

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Kindertauchen

Am 06.12.2014 führte der TSC einen Spezialkurs für erfahrene erwachsene Taucher zum Thema „Tauchen mit Kindern“ durch. An diesem von Jugendwart Olaf geleiteten Seminar nahmen mit Robert, Werner, Sigrid, Thomas und Frederik fünf TSCler erfolgreich teil. Im Rahmen dieses Kurses wurde den Teilnehmern das Wissen zu medizinischen, rechtlichen und psychologischen Aspekten im Umgang mit Kindern und Jugendlichen bei der Ausübung des Tauchsportes vermittelt.

An dieser Stelle ist den Seminarteilnehmern ein besonderer Dank auszusprechen, da sie durch ihr Engagement selbstlos dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche in unserem Verein beim Tauchen künftig noch umfassender betreut werden und noch sicherer tauchen können. Ganz besonders gilt das, da sie selbst keine Kinder haben, sondern ihre Fähigkeiten vollkommen uneigennützig in den Dienst der Sache, in den Dienst des Vereins stellen. Dafür verdienen sie an dieser Stelle ein großes Lob! Ihr verantwortungsvolles Einbringen ist ein äußerst wichtiger Beitrag für die Jugendarbeit unseres Vereins! Und es zeigt, dass diese Jugendarbeit nicht nur auf den Schultern einiger Weniger liegt, sondern breit im Verein unterstützt wird.

Ihre in dem Seminar erworbenen theoretischen Kenntnisse konnten sie nun erstmals im Hallenbad beim Weihnachtstauchen erproben und kümmerten sich verantwortungsbewusst um unsere vier Kindertauchscheinbesitzer Keanu, Natalie, Niklas und Alexander.

Die Kinder frischten bei diesem Gerätetauchen ihre Kenntnisse auf und machten auch ein paar einfache Übungen, wie z.B. das körperkontrollierte Durchtauchen der Unterwasserhürden. Natürlich kam auch der Spaß für die Kinder nicht zu kurz, und so warfen sie sich UW-Frisbeescheiben und –„Torpedos“ zu, bauten unter Wasser mit Lego oder holten einfach Gegenstände vom Boden an die Oberfläche.

Den schnuppertauchenden Kindern, allesamt Mitglieder des TSC, wurden durch Dirk die nötigen theoretischen Grundlagen und Basisfertigkeiten des Gerätetauchens geduldig, fundiert und kindgerecht erläutert, bevor es dann mit Heiko und Olaf behutsam auf den Hallenbadboden ging. Für die drei war es ein beeindruckendes Erlebnis!

Nikolausbesuch

Bei einem echten Weihnachtstauchen darf selbstverständlich auch der Nikolaus nicht fehlen, der in einem Tauchverein natürlich tauchend mit dem DTG daherkommt. Wie seit einigen Jahren übernahm unser Präsident Axel gerne diese Rolle, streifte sich den Nikolausmantel über den Tauchanzug, band sich den Bart vor und stieg ins Becken, um dort nicht nur bei den Kindern nach dem Rechten zu sehen. Danach gab es für die Kinder und Jugendlichen ein kleines Nikolausgeschenk.

Mit diesen Besonderheiten und Innovationen war es jedoch an dem Abend noch nicht genug: Seit einiger Zeit engagiert sich Markus mit seiner Frau Nicole aktiv für das internationale Schutzprojekt für Haie, Shark Project (www.sharkproject.org).

Dieses setzt sich seit Jahren auf internationaler Ebene für den Schutz von Haien, die Aufklärung über ihre Lebensweise, die Entdämonisierung dieser vermeintlichen „Menschenfresser“, die Warnung vor ihrer Gefährdung durch Unmengen von Plastikmüll in den Weltmeeren und den Stopp des sogenannten „Finnings“, also des Abtrennens der Flossen bei lebendigem Leib zur Gewinnung von Haifischflossen für entsprechende Suppen und angebliche Heilmittel ein.

Markus und Nicole organisierten einen Info-Stand im Hallenbad und führten mit zahlreichen interessierten TSC-Mitgliedern aufschlussreiche Gespräche, bei denen für viele Taucher unerwartete Fakten ans Tageslicht kamen, die sie teilweise durchaus schockierten, in jedem Fall aber zum Nachdenken anregten. Damit bewiesen die Langenberger Taucher einmal mehr ihr Engagement für und im Umweltschutz.

An dieser Stelle sei allen Initiatoren und Helfern, insbesondere Olaf, Nicola, Frederik, Dirk und Markus sowie dem Vorstand gedankt für diesen ganz besonderen, sicher lange unvergesslichen Jahresabschluss! Auch dem Langenberger Schwimmverein e.V. sowie dem UWR-Club Langenberg e.V. gebühren Dank für den Verzicht auf die Nutzung ihrer Trainingszeiten, ohne den diese zeitintensive, dreistündige Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.