|   Tauchberichte

SK Orientierung

oder Hilfe, wo bin ich?

ein Bericht von Olaf

Während eines Urlaubs auf Gran Canaria erzählte mir ein TL mal eine Geschichte: „Nach einem Tauchgang im Hafen von Las Palmas tauchten wir im Hafenbecken auf. Oben auf dem Kai standen einige Passanten und schauten uns mit etwas Verwunderung an, da sie den Anblick solch seltsamer Gestalten nicht gewohnt waren. Spontan habe ich ihnen die Frage gestellt, ob die Insel an der wir uns befinden Lanzarote wäre. Ihre Augen wurden größer und sie antworteten 'Nein, sie befinden sich auf Gran Canaria'. Den dann folgenden Blick werde ich meinen Lebtag nicht vergessen, als ich ausrief: 'Mist, schon wieder vertaucht'“.

Wie diese kurze Geschichte zeigt und auch ihr alle wisst, ist der Spezialkurs Orientierung eines der wichtigsten Sonderbrevets in der Taucherkarriere. Aus diesem Grund machten sich am Freitag den 04.09.2010 wieder einmal 5 Anwärter daran, die Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweben um ein "Missgeschick" wie in der oben erzählten Geschichte zu vermeiden.

Nachdem am Freitag der theoretische Teil Kenntnisse um Kompass, natürlicher Orientierung, Erdmagnetfelder  und vieles mehr vermittelt werden konnten, folgten am Samstag und Sonntag die praktischen Übungen.  

Bevor es aber ins Wasser ging, mussten die theoretisch erworbenen Kenntnisse in Trockenübungen auf dem Parkplatz beim Fühlinger See gefestigt werden.

Für Nichttaucher bot sich ein seltsamer Anblick als die Brevetanwärter mit einem Handtuch oder Ähnlichem über dem Kopf versuchten in einem geraden Kurs ein vorher festgelegtes Ziel zu treffen. Die Kursteilnehmer solten ausschließlich mittels Kompass den vorgegebenen Kurs einhalten, deshalb wurde die Sicht zur natürlichen Umgebug mit diesen Kopfbedeckungen stark eingeschränkt

Wie bereits bei der geraden Linie wurde auf einem vorher markiertem Kurs ein Dreieck abgeschritten. Anhand des Kompasses (Dehung um jeweils 120° am Stoppunkt) und Zählen der Schritte in die jeweiligen Richtung sollte der Ausgangspunkt wieder gefunden werden. Somit war das Prinzip des Dreieckkurses erklärt.

Nach einigen Diskussionen und viel Geduld in den Erklärungen war auch diese Hürde gemeistert.

Zum Abschluss noch einmal versuchen, wie eine Kreuzpeilung funktioniert. Nun endlich konnte das gelernte in die Tat umgesetzt werden.

Der erste Tauchgang „Orientierung nach natürlichen Gegebenheiten“ sollte zeigen wie es möglich ist, sich in einem Gewässer zurecht zufinden ohne technische Hilfe eines Kompasses. Beim zweiten Tauchgang „Gerader Kompasskurs“ zeigte sich die Komplexität, im Umgang mit den technischen Hilfsmitteln Kompass und Computer. Neben der Einhaltung eines geraden Kurse musste jetzt auch die Tiefe im Freigewässer ständig kontrolliert und korrigiert werden. Somit musste neben dem Kompass auch immer ein Blick auf den Computer gerichtet werden, im Wasser befinden wir uns im dreidimensionalen Raum. Gerne wird bei all diesen Aufgaben das Tempo etwas zu schnell gewählt. Das ist aber normal, über die Fülle der Aufaben merkt man gar nicht wie man immer schneller wird.  Weiter zeigt sich, das wöchentliche Flossenstraining am Freitag im Schwimmbad ist nicht unütz gewesen;-)

Am Sonntag standen dann die Tauchgänge 3 „Dreieckskurs“ und 4 „Rückkehr zum Ausgangspunkt“ auf dem Programm.

Am Dreieckskurs sollte sich beweisen, wer bei den Trockenübungen genau aufgepasst hatte. Wie sich zeigte konnten alle Teilnehmer das vermittelte Wissen einwandfrei umsetzen.

Zum Abschluss konnten dann alle Teilnehmer ihre Kunst zeigen in dem sie bei einem frei durch den Ausbilder gewählten Kurs ins Freigewässer durch selbstständiges Zurückführen den Ausstieg auf den Punkt wieder gefunden haben.

Allen Teilnehmern (Sarah, Anna, Sylvia, Florian und Simon) einen herzlichen Glückwunsch und das es Euch nicht so gehen möge wie der TL aus der Geschichte am Anfang Glauben machen wollte.

An dieser Stelle aber auch einen herzlichen Dank an Robby, der den Kurs organisierte und in Zusammenarbeit mit Dirk zu einer gelungen Veranstaltung machte.