|   Tauchberichte

Siegburg – dive4life

Ein Bericht von Sarah

Alle Warmduscher, Frostköttel und sonstigen Wasserratten waren schon tief enttäuscht. Sollte der geplante Ausflug ins Tauchcenter dive4life zwischen den Tagen etwa ausfallen, weil alles ausgebucht war? Krampfhaft sagten wir uns, dass Seewasser, Schlamm, Algen und ein paar Barsche bei 5°C doch viel schöner sind und nasse Haare im Wind die Abwehrkräfte für die nächste Grippewelle stärken. Da kam die rettende Nachricht, wir fahren einfach schon etwas eher am „3. Weihnachtstag“, da ist noch was frei! Jippie!!

Mit einer Gruppe von 15 Tauchern machten wir uns auf nach Siegburg, um für ein paar Stunden dem nass-kalten Regen zu entfliehen und etwas Sommer-Urlaubs-Feeling zu genießen!

Mit Shorty und 3mm-Anzug konnten wir uns nun doch ins 26°C warme Nass stürzen. Wer beim Abtauchen dem hungrigen Hai ausweichen konnte, kam nach 19,9 m auf dem Grund des Beckens an. Es soll da auch jemanden gegeben haben, der mit dem Presslufthammer im Gepäck dem Betonboden zu Leibe rückte und sogar 20,1 m Tiefe erreicht hat.

Dort unten konnten wir einige Höhlen erkunden, versunkene Statuen bewundern und akrobatische Übungen vollführen. Oder man ließ sich ganz entspannt auf einem der antiken Bauwerke nieder und beobachtete bei einer Sichtweite von 20 m das Getummel im Blasenvorhang. Das Hinsetzen sieht aber manchmal entspannter aus als es ist… dieser blöde Auftrieb in den Füßen… das nächste Mal denke ich an die Badflossen ;-)

Wer sich nach einer Weile wieder etwas nach oben begeben hat, konnte auf mittlerer Ebene weitere Attraktionen der versunkenen Stadt bewundern und Höhlen im Rotlichtschimmer durchtauchen oder als Kapitän das gesunkene Boot besteigen. Hier gab es auch ein paar Guckfenster in die Welt da draußen. Da war der kleine Junge ganz fasziniert von den blubbernden Gummifiguren und die Taucher freuten sich über den Zuschauer. Wer da allerdings wen bespaßte, bleibt unklar.

Weil’s so schön war, folgte nach kurzer Oberflächenpause gleich der zweite Tauchgang. Anschließend kam der Ich-war-hier-Beweis-Stempel ins Sammelbuch und der knurrende Magen zog uns in Richtung goldenes M. Da die Orientierung an Land nicht unbedingt leichter ist als unter Wasser, erreichten alle nach sehr unterschiedlichen Zeiten ihr Ziel. Glücklicherweise musste niemand hungrig nach Hause fahren.

So mühen wir uns nun wieder mit Regen und Kälte ab und hoffen, dass es auch im nächsten Winter wieder einen Ausflug ins Warme gibt.

Viel klare Sicht im neuen Jahr wünscht Euch

Sarah