Erstellt von Gaby und Andreas | |   2020

Reisebericht Sansibar 2020

Reise vom 13.-25.2.2020

Nach einer 12-stündigen Anreise von Frankfurt über Mombasa nach Sansibar kamen wir endlich spät abends in unserem Zwischenziel, dem „Asmini Palace Hotel“ in Stone Town an.

 

Stone Town ist der älteste Stadtteil der gleichnamigen Hauptstadt „Sansibar“.

Sansibar selbst eine Teilrepublik von Tansania. Die beste Reisezeit ist Januar bis März.

Der Name „Stone Town“ ist der Tatsache geschuldet, dass die Häuser ab den 1830er Jahren aus hellem Korallensandsteinen errichtet wurden, was in Afrika zur damaligen Zeit nicht selbstverständlich war.

Die Häuser sind in der Regel mehrere Stockwerke hoch und dicht an dicht gebaut, so dass es enge Gassen gibt, was dem Ganzen einen mittelalterlichen orientalischen Flair verleiht. 

Da sich im Laufe der Geschichte viele Kulturen vermischt haben, findet man einen Schmelztiegel afrikanischer, arabischer und europäischer Einflüsse vor, was sich auch in der Architektur widerspiegelt.

Der zweite Tag in Stone Town begann nach dem Frühstück mit der Erkundung Stone Towns mit einem lokalen Guide. Stone Town ist UN-Weltkulturerbe und wird entsprechend finanziell unterstützt. Im Wesentlichen gehen die Gelder allerdings weniger an private Hausbesitzer als vielmehr in die Umwandlung und Sanierung von Hotels. 

Der Rundgang führte uns an der Küstenstraße entlang am „Haus der Wunder“, einer alten Festungsanlage, dem Haus eines hanseatischen Kaufmanns.

Der „Haus der Wunder“ hat seinen Namen daher, dass es das erste Haus in Afrika mit fließendem Wasser und Strom war. Es war gleichzeitig der Sitz der herrschenden Sultane von Sansibar. Aus dieser Adelsfamilie kam auch die Prinzessin Salme, die sich in einen deutschen Kaufmann verliebte und deshalb von ihrer Familie verstoßen wurde. Sie lebte danach in Hamburg, wo sie auch begraben wurde.

Weiter ging es zum ehemaligen Sklavenmarkt auf dessen Gelände später eine anglikanische Kirche errichtet wurde. 

Der weitere Rundgang führte uns danach über den Fisch- und Gewürzmarkt. Die Gerüche und die hygienischen Zustände dort sind afrikanisch und nicht mit europäischen Standards vergleichbar, eben sehr orientalisch. 

Den Abend verbrachten wir in einem der besten Lokale im „Hurumzi“. Es befindet sich auf dem Dach eines Hotels und bietet einen phantastischen Rundblick über die Stadt und dem türkisfarbenen Meer. So konnten wir den Tag mit einem Sundowner und einem afrikanischen Hochzeitsessen mit musikalischer Begleitung ausklingen lassen.

Am nächsten Tag besuchten wir eine staatliche Gewürzfarm. Auf Sansibar gedeiht so gut wie jedes bekannte Gewürz (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Farm war geprägt von einer afrikanischen Landschaft, deren Farmcharakter sich nicht sofort erschließt. Unser Guide zeigte uns Muskatnuss, Chili, Kardamom, Zimt und viele andere Gewürzpflanzen.

Nebenbei: ähnlich wie in europäischen Ländern sitzen die Kids im Schatten und über ihre Handys gebeugt oder laufen auch so durch den Wald.

Nachmittags gab es dann einen Kochkurs „afrikanisch kochen mit Zainab. Dieser befand sich in der ersten Etage eines Mehrfamilienhauses, in das wir uns unter normalen Umständen nicht reingetraut hätten. Als wir ankamen gab es gerade keinen Strom, so dass es in der offenen Küche zunächst auch keine Kühlung durch den eigens für uns geliehenen Ventilator gab.

Obwohl sie schon einiges mit ihren beiden Helferinnen vorbereitet hatte, war noch viel zu tun. Wir wurden dann bei den weiteren Vorbereitungen mit eingebunden. Das Gericht bestand aus mehreren Speisen, die wohl jeden Freitag von den Frauen zubereitet werden. Küchenarbeit ist übrigens Frauenarbeit. Es gab Fleischbällchen, Fladenbrot, Fisch-Kartoffel-Klöße und viele andere Kleinigkeiten. Die gesamte Prozedur dauerte ca. 4,5 h Stunden. Danach waren wir gut fertig und durchgeschwitzt. Das gemeinsame Essen war aber sehr schmackhaft und auch sättigend.

Zu erwähnen ist noch, dass Freddy Mercury auf Sansibar geboren wurde, was touristisch hinreichend ausgeschlachtet wird.

Weiter ging es am folgenden Tag zum „Sunshine Marine Lodge“. Das Hotel liegt direkt am Wasser und verfügt über einen Steg. Der zugehörige Privatstand ist etwas außerhalb vom Hotel und entweder zu Fuß oder per Boot erreichbar. Zum Hotel ist zu sagen, dass es über keine Klimaanlagen verfügt. Es gibt Ventilatoren. Da die nächtlichen Temperaturen bei um die 29° Celsius liegen, ist das Schlafen nur bei geöffneter Verandatür und allen Ventilatoren möglich. Es weht immerhin ein mehr oder minder kräftiger Wind, was für zusätzliche Kühlung sorgt.

Das Essen der hoteleigenen Küche ist afrikanisch und spicy. Die heimlichen Besitzer des Restaurants sind allerdings ein Katzenpärchen.

Als abendliche Attraktion lassen sich dann noch zwei Äffchen blicken, die touristentauglich Bushbaby genannt werden und auch entsprechend angefüttert werden.

Dem Hotel gegenüber liegt „Mnemba Island“, die angeblich Bill Gates gehört, und die Reichen und Schönen beherbergt. Die Insel wird von einem riesigen Atoll umgeben.

Dieses hat viele Tauch- und Schnorchelplätze. Die biologische Diversität kann sich durchaus mit der des Roten Meeres messen; wir meinen sogar, dass es das Rote Meer übertrifft. So findet man neben den üblichen Verdächtigen, wie Muränen, Kaiserfische usw. Frogfische, Schaukelfische (Leaffisch), jede Menge Schnecken, Seenadel, Oktopusse. Insgesamt muss man sagen, dass es schon in flachen Bereichen Korallensterben gibt, jedoch sind die Riffe im Großen und Ganzen intakt und sehr schön bewachsen.

Leider sind einige Tauchplätze Ziel aller örtlichen Tauchbasen und Schnorchel-Touren, was schon wie eine schwimmende Stadt anmutet. Zum Glück waren wir dort nur einmal.

Hat man erstmal sein taucherisches Geschick bewiesen, geht’s dann auch gerne mal zu interessanten und anspruchsvollen Tauchplätzen. Dort ist man vom Rudeltauchen verschont. Auf dem Rückweg von solch einem Tauchplatz schwamm uns dann eine Delfinschule über den Weg. Also rein ins Wasser und mit schwimmen.

Ein typischer Tauchtag sieht so aus: Treffen ist 8:30 an der Tauchbasis. Man ist einem Guide zugeteilt. Maximal 2-3 Taucher pro Guide. Dort schlüpft man in seinen Anzug und marschiert zum Steg. Ist Ebbe, muss man ca. 15 Minuten zum Boot laufen, ist Flut steigt man ins Boot und fährt sofort raus.

Das Equipment befindet sich auf dem Boot und wird dort von den Guides montiert. Alles, was man machen muss, ist es zu checken.

Die Guides haben wir als sehr kompetent und taucherrisch erfahren wahrgenommen. Die sind übrigens sehr nett und haben nach afrikanischer Manier immer irgendwas zu töttern, auf kisuahelisch versteht sich. Sie können sich aber auch gut auf Englisch verständigen. Unsere Guides waren Salum, Omario und MJ. Was die teilweise alles unter Wasser sehen und finden, ist unglaublich.

So um 14 Uhr ist man dann wieder im Hotel und kann den Tag ausklingen lassen. 

Insgesamt hat uns der Urlaub auf Sansibar sehr gut gefallen und wir haben uns hervorragend erholt.