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Herz-Lungen-Wiederbelebung 2012

ein Bericht von Nicola

Was macht man an einem schönen, sonnigen Samstag?

Klar, man trifft sich mit Freunden im Schwimmbad, genauer gesagt im Nizzabad und zwar um an unserem diesjährigen Kurs „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ teilzunehmen.

Gesagt – getan: Gegen 10:00 Uhr hatten sich also fast 40 Taucher, oder solche die es werden wollen, im Übungsraum unseres Schwimmbades getroffen um den Ausführungen von Übungsleiter Dirk und der referierenden Ärztin Dr. Anike zu lauschen. Sämtliche Jugendliche die gerade den Kindertauchschein Bronze/Silber (ab 12 Jahre) machen, waren übrigens auch anwesend.

Themen waren nicht nur die HLW-Maßnahmen mit den Besonderheiten in Bezug auf Taucher bzw. Kleinkinder sondern, als Wiederholung, Taucherkrankheiten wie z. B. DCS I und II oder Barotraumen.

Organigramm der Ersten Hilfe

Aber dabei sein ist besser als sich nur kurz über das abgebildete Diagramm zu informieren, denn nach der Pause ging es mit praktischen Übungen weiter. Die Referenten hatten hierfür mehrere Stationen aufgebaut an denen das vorher Gelernte in die Praxis umgesetzt werden konnte.

Station 1: Die stabile Seitenlage und der Rautek-Griff

Station 2: Dr. Anike mit „Assistentin Anne“. Das Besondere an Assistentin "Anne" ist, dass die Frequenz sowie die Stärke, die Tiefe der Herzdruckmassage und auch die Effektivität der Beatmung über eine Anzeige sichtbar gemacht wurden. Über Learning by Doing konnten somit Fehler direkt behoben werden.

Station 3: Herzdruckmassage und Beatmung als "Dauerbelastungsübung bis der Arzt kommt".
(bis der Arzt übernimmt, kann es erfahrungsgemäß 8-12 min dauern).

Station 4: Dirk erläutert den Zusammenbau und die Funktion des vereinseigenen Sauerstoffkoffers. Der sollte bei der Ausbildung am See oder sonstigen Vereinsveranstaltungen immer dabei sein!

Station 5: Dr. Simon erklärt die Funktionsweise des AED (Automatischer elektrischer Defibrilator) und dass man bei der Benutzung wirklich nichts falsch machen kann. Die Elektroden werden selbstverständlich direkt auf den Körper geklebt. Das Bild zeigt uns nur die Position.

So, nun wissen wir alle, wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung funktioniert. Und wer sich noch nicht sicher ist, ob er das im Ernstfall auch hinkriegt, der sollte den (für Vereinsmitglieder natürlich kostenlosen Kurs) einfach im nächsten Jahr noch mal wiederholen. Spätestens nach dem dritten Kurs kannst auch du die wichtigsten Eckdaten im Schlaf herunterbeten, GARANTIERT!!!

Traurige Realität ist nämlich, dass unsere Ärztin Anike in Ihrer Berufspraxis als Notärztin und somit erstversorgende Ärztin am Unfallort in 10 Jahren nur einmal erlebt hat, dass Laien-Ersthelfer die HLW-Maßnahmen angewendet und damit versucht haben Leben zu retten.

Wir als Tauchverein bieten jedes Jahr diesen kostenlosen Kurs an. Nicht weil Tauchen eine gefährliche Sportart ist, sondern weil wir hoffen mit der Ausbildung von Laien-Ersthelfern die Quote der wirklich helfenden Personen am Unfallort zu steigern.

Denn HLW kann Leben retten, aber nicht-Helfen ist garantiert TÖDLICH!