|   Tauchberichte

1. Chaostauchen 2011

ein Bericht von Michael mit Fotos von Frederik

Markus hatte vor längerer Zeit eine Idee: Immer wieder wird diverses Tauchgerödel vergessen und verhindert den Tauchgang. Aus der Not eine Tugend machen und Spaß bzw. Erfahrungswerte sammeln sollte beim 1. Chaostauchgang erprobt werden.

Thema: Das systematische "Vergessen" diverser Ausrüstungsgegenstände.

Leider konnte der Initiator dieser Idee (am Montag, den 03.10.2011) nicht teilnehmen da ihn gesundheitliche Probleme vom Tauchen abhielten.

Das hinderte den Rest der Truppe nicht daran das äußerst schöne Sommerwetter im Oktober zu nutzen und sich ins Wasser zu stürzen. Vorab wurde per Los gezogen welcher Ausrüstungsgegenstand "vergessen" wurde. Klar war bereits im Vorfeld das nur erfahrene Taucher überhaupt an dieser eigentlich vollkommen unsinnigen Aktion teilnehmen werden, die Gruppe war somit im Vorfeld auf 5 Taucher begrenzt und die Buddyteams ergaben sich zweckorientiert an den "vergessenen" Ausrüstungsgegenständen:

Olaf "Ohne Maske" (eingesprungen für Markus): Maske vergessen

Heiko "Ohne Flossen": keine Flossen dabei

Dirk "Ohne Atemregler": Atemregler zu Hause

Lisa "Ohne Inflator": Inflator nicht angeschlossen

Michael "Ohne Blei": Blei zu Hause

Briefing: max. 5 m mit Grundkontakt, max 45min. jederzeit Abbruch möglich, Sicherheit hat Vorrang.

"Getaucht" wurde dann in einem 3er Team mit einem Buddyteam als Schlusslicht. "Ohne Flossen" und "Ohne Inflator" sollten "Ohne Maske" in die Mitte nehmen. "Ohne Atemregler" am Zweitautomaten von "Ohne Blei" als Schlusslicht hinterher tauchen.

Meine Maske lief bereits beim Abttauchen voll. Über alle Backen ein Grinsen im Gesicht der Vorfreude was so alles passiert, da konnte nur noch Wasser eindringen:-)

Unter Wasser sammeln, die Gruppe formieren, Richtung einschlagen und Geschwindigkeit vorgeben: die Aufgabe des Gruppenführers "Ohne Inflator". Doch: wo war Sie? "Ohne Maske" flösselt übers Grün, "Ohne Flossen" erst hinterher und dann nach oben um nach "Ohne Inflator" zu sehen. Dabei dürfte es doch ein leichtes sein ohne Luft im Jacket runter zu kommen.

Ich hatte mich derweil an "Ohne Atemregler" gekrallt in der Hoffnung im ausgeatmeten Zustand bis auf 3-4 m abtauchen zu können. Gar nicht so einfach, dabei auch noch die Balance zu halten...

Nach den ersten Minuten hatte sich dann die Gruppe formiert, "Ohne Flossen" paddelte wie ein Weltmeister, "Ohne Maske" hielt die Augen offen (und sah doch nichts) und "Ohne Inflator" führte ziemlich unentspannt die Gruppe.

Da ich kein Blei dabei hatte und die Tiefe nicht ausreichte eine halbwegs gescheite Tarierung hinzubekommen (es zog mich ständig nach oben) probierten "Ohne Atemregler" und ich verschiedene Techniken aus: Side by side, Huckepacktauchen oder auch das einseitige Festkrallen. Keine Lage war optimal, im Huckepack ("Ohne Atemnregler" lag auf meiner Flasche) kollidierten unsere Flossen, Side by Side führte zum ewigen "sich weg drehen" aber mit dem einseitigen Festkrallen hatten wir das beste Ergebnis erreicht.

Die Gruppenbewegung war durch "Ohne Flossen" bestimmet, wer einmal eine Ente beim Paddeln beobachtet hat kann sich eine Vorstellung von der Geschwindigkeit der Fußbewegungen machen. Leider führte dieses nicht unbedingt zum Vortrieb, wir, als Gruppe dahinter, mussten ständig ausweichen.

"Ohne Maske" guckte stoisch vor sich hin, ausser grün war wohl nichts zu sehen. Ab und an wurde er wieder in Richtung positioniert. "Ohne Inflator" führte derweil den Kampf mit sich selbst bis sie auf die gute Idee kam "Ohne Flossen" an den Füssen zu packen und durchs Wasser zu schieben.

Eine rundum gelungene Erfahrung. Ich denke jeder hat was gelernt, eine Menge Spass gehabt und auch die Umwelt wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Jedenfalls ist keiner durchs Grün gepaddelt oder hat Sediment aufgeworfen. Weiter war die Sicherheit gewährleistet. Unser Fotograf Frederik, ständig um uns herum, hielt die Gruppe im Auge. 

Eine Erfahrung für Erfahrene, zum Nachmachen nicht zu empfehlen wenn Diese fehlt! Grenzen und Möglichkeiten zu beherrschen die nicht üblich sind und dazu eine Menge Spassfaktor zu haben, Ziel und Zweck des 1. Chaostauchtages.